bioidentische
Hormontherapie
Unser Körper benutzt Hormone zur Kommuniation. Ihre Ausschüttung wird durch unser Gehirn kontrolliert. Auf dem Blutweg gelangen sie zu den Körperzellen, wo sie eine individuelle, spezifische Wirkung auslösen. Sie regeln unseren Stoffwechsel und haben Einfluss auf unsere Gefühle. Ihr geordnetes Zusammenspiel ermöglicht ein harmonisches Funktionieren unseres Körpers, was wir Gesundheit nennen.
Ist Hormontherapie Nicht schädlich?
Seit dem Abbruch der Amerikanischen Studie zur Frauengesundheit unter Hormonersatztherapie (Women’s Health Initiative, WHI), 2003 wurde öffentlich, dass die jahrelange Einnahme künstlicher, körperfremder Hormone für die betroffenen Frauen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko für Herzinfarkte, Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und Schlaganfälle verbunden ist.
Das heißt aber nicht, dass eine Hormontherapie per se schädlich ist. Wir müssen die Unterschiede unter dem Schlagwort Hormontherapie verstehen lernen. Die Hormontherapie wie wir sie von der Pille oder der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren kennen, arbeitet mit synthetischen Hormonen.
Unsere Hormone haben alle eine bestimmte chemische Struktur. Nur diese bioidentische Struktur bewirkt, dass die Hormone als Botenstoff wie ein Schlüssel in das Schloss der Empfängerzelle passen. Verändert man die Struktur leicht, passt der Schlüssel nicht mehr haargenau in das Schloss und kann somit auch nicht mehr die gleiche Wirkung auslösen, oder schlimmer noch Nebenwirkungen haben.
Synthetische Hormone sind leicht veränderte Hormone. Sie wurden nicht aus medizinischen Gründen verändert, sondern aus kommerziellen. Die Pharmafirmen können natürlich vorkommende Stoffe wie unsere naturidentischen Hormone nicht patentieren lassen, deshalb arbeiten sie mit synthetischen Hormonen. Diese Therapie zeigt gefährliche Nebenwirkungen.
Warum Hormontherapie?
Unsere Hormone arbeiten im Körper als Team. Nur ihre gesunde Verteilung bedingt das wir uns gut fühlen. Durch viele Einflüsse kann das Hormongleichgewicht verschoben werden. Dies bemerken wir als Unpässlichkeit oder als richtige Krankheitszeichen, z.B. Hitzewallungen oder Schlafstörungen in den Wechseljahren.
Diese Hormonverschiebungen kann man mit natürlichen Hormonen gut ausgleichen. Wir verdanken diese Erkenntnisse Dr. John Lee USA, dem Pionier auf dem Gebiet der natürlichen Hormontherapie.
Hormontestung
Voraussetzung für die Hormonregulierung ist zunächst die Erhebung des Hormonstatus. Dafür werden einige Hormone im Blut andere durch den Speicheltest bestimmt. Werden diese Laborergebnisse zusammen mit dem Beschwerdebild analysiert, erkennt man die Hormonverschiebung und kann entsprechend therapieren.
Es reicht nicht nur das Beschwerdebild zu kennen. Hitzewallungen entstehen z.B. durch einen zu hohen oder einen zu niedrigen Östrogenspiegel. Ich erlebe immer wieder, dass man Frauen mit Hitzewallungen in den Wechseljahren sagt, ihr Östrogen sei zu niedrig.
Bestimmt man das Östradiol mittels Speicheltest, erlebt man immer wieder die Überraschung, dass manche Frauen ein viel zu hohes Östrogen haben. Dies verdanken sie meist den Segnungen der Kosmetikindustrie, die ihre Produkte mit Hormonen oder deren Vorstufen anreichern. In so einen Fall besteht die Therapie nicht in einer Hormongabe, sondern im Wechsel des kosmetischen Produkts.
Therapie
Weiß man nun aus der Hormontestung und der Anamnese unter welchem Hormonmangel oder -ungleichgewicht der Patient leidet, kann man mit bioidentischen Hormonen (rezeptpflichtig) oder deren natürlichen Vorstufen (frei verkäuflich) behandeln.
Bioidentische Hormone können in Form von Cremes aufgetragen oder per Kapsel oral verabreicht werden.
Natürliche Vorstufen finden sich zum Beispiel in Pflanzen: Die Yamswurzel enthält Diosgenin, das ein gesunder Körper in Progesteron umwandeln kann.